Fragen und Antworten

Allgemeine Fragen zur Psychosynthese

  • Wer ist Dr. Roberto Assagioli?

Der italienische Arzt und Psychotherapeut Dr. Roberto Assagioli (1888-1974) ist der Begründer der Psychosynthese. 

  • Wie lange gibt es die Psychosynthese schon?

Seit dem Schreiben seiner Doktorarbeit (1910) setzte sich Dr. Roberto Assagioli fortlaufend mit der Psychotherapie und anderen Disziplinen auseinander. Er legte den Grundstein für die Psychosynthese bereits 1926 in Rom mit dem Institut für Kultur und Psychotherapie. 

  • Was ist die Psychosynthese?

Sie ist eine psychologisch-philosophische Denkschule.

Fort- und Weiterbildungsinstitute in Deutschland und weltweit ermöglichen den freien Zugang zu Informationen für jede /jede Interessierte/n. Auch viele unserer Mitglieder bieten grundlegende und weiterführende Seminare zur Psychosynthese an. 

 

Informationen unter:

Deutsche Psychosynthese Gesellschaft e.V. 

European Federation for Psychosynthesis Psychotherapy 

 

  • Wie ist die Psychosynthese im Vergleich zu anderen psychologischen Richtungen einzuordnen?

Im Vergleich zu anderen psychologischen Schulen strebt die Psychosynthese in besonderer Weise danach, den Menschen in seiner Ganzheit zu erkennen. Körperliche Bedürfnisse und Triebe, (frühkindliche) Erfahrungen und Erlebnisse, Gefühle, der Wunsch nach Freude, Liebe, Erfüllung und Frieden sowie die Suche nach dem Lebenssinn stehen gleichsam nebeneinander und bilden die Einheit von Körper, Geist und Seele.

 

Die Psychosynthese betont zudem den Willen und die Fähigkeit eines jeden/einer jeden, die Verantwortung für seine/ihre persönliche Entwicklung übernehmen zu können. Der Fokus der Psychosynthese liegt auf der Entwicklung der gesunden Anteile und Potenziale und richtet den Blick auf die (persönliche und gesellschaftliche) Zukunft.

 

Die Psychosynthese verbindet westliche und östliche Weisheitslehren und vereint sie mit medizinischen, (neuro-)wissenschaftlichen und psychologischen Forschungsergebnissen.
Dr. Assagioli hat ausdrücklich dazu aufgefordert, die Psychosynthese durch persönliche Anwendung, Forschungen und Erkenntnisse auch im Hinblick auf neue Anwendungsbereiche weiterzuentwickeln.

 

  • Was bedeutet „transpersonal“?

Transpersonal bedeutet Erfahrungen und Anschauungen einzubeziehen, die über die persönliche und weltliche Ebene hinausgehen. Es bedeutet, die spirituelle Ebene einzuschließen, so zum Beispiel die Verbundenheit aller Wesen, das Streben nach Sinn, die Erweiterung des Bewusstseins.

 

  • Welche Bedeutung hat die „Synthese“?

Die „Synthese“ ist ein wesentliches Merkmal dieser psychologisch-philosophischen Schule und somit auch namensgebend. Synthese“ bedeutet Vereinigung (Integration) unterschiedlicher Teile zu einem (neuen) Ganzen. Die Psychosynthese umfasst „Synthese“ auf vielfältige Weise:

  • die Synthese unterschiedlicher Persönlichkeitsanteile

  • die Synthese von Körper, Geist und Seele

  • die Synthese verschiedener Schulen und Lehren

  • die Synthese verschiedener Methoden.

  • Was ist das Ei-Modell?

Das Ei-Modell ist Dr. Assagiolis Verständnis bzw. seine „Kartographie“ der menschlichen Psyche. Eine Beschreibung findet sich hier.

 

 

Fragen zur Beratung und Therapie

  • Ist die Psychosynthese eine anerkannte Form der Psychotherapie? 

Derzeit sind vier Therapieformen wissenschaftlich anerkannt:

analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie und systemische Psychotherapie. Die Psychosynthese zählt bislang nicht zu den anerkannten Therapieformen. 

  • Was ist der Unterschied zwischen Therapie und Coaching/Beratung? 

Der Unterschied zwischen Therapie und Coaching/Beratung lässt sich anhand der Fragestellung, mit der Sie einen Coach oder Therapeuten aufsuchen, herausstellen. So werden zum Beispiel Anliegen bezüglich beruflicher Entscheidungsfindungen dem Bereich der Beratung zuzuordnen sein, Ängste und Zwänge dem Bereich der Therapie. Demzufolge wird der Behandlungsansatz ein jeweils anderer sein, und in der Regel dauert eine Therapie von der Stundenanzahl her auch länger als eine Beratung. 

  • Für welche Probleme und Anwendungsfelder eignet sich die Psychosynthese? 

Die Psychosynthese eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungsfeldern. Sie lässt sich im therapeutischen Bereich, in der Pädagogik, zur Beratung sowie in der Wirtschaft, beispielsweise im Bereich Veränderungsmanagement, nutzen. 

  • Mit welchen Methoden arbeitet die Psychosynthese? 

Die Psychosynthese arbeitet mit einer Vielzahl von Methoden, wobei einige dieser Arbeitsweisen, beispielsweise die Arbeit mit Teilpersönlichkeiten, typisch für die Psychosynthese sind.

Es werden aber auch andere Methoden wie Visualisierungen, geführte Meditationen, Aufstellungen und Arbeiten mit spontan gemalten Bildern - um nur einige zu nennen - angewendet. Die Auswahl liegt im Ermessen des Beraters/Therapeuten und davon, was sich bezüglich Ihres Anliegens zeigt, da jeder therapeutische oder Beratungsprozess individuell verläuft. 

  • Wie läuft eine Psychosynthese-Sitzung ab? 

Es gibt keinen typischen Ablauf von Psychosynthese-Sitzungen. Da der jeweilige Prozess individuell verläuft, wird der Berater oder Therapeut ebenso individuell die Sitzungen gestalten, um Ihrem Anliegen bestmöglich gerecht zu werden. Sagen lässt sich, dass Psychosynthese-Sitzungen in der Regel 60 Minuten dauern und immer einen Gesprächsteil am Anfang und am Ende der Sitzung beinhalten.

  • Was kostet eine Psychosynthese-Sitzung? 

Die Kosten für eine Psychosynthese-Sitzung sind nicht einheitlich und für alle Anbieter verbindlich geregelt. Informationen zu den Kosten können Sie beim jeweiligen Anbieter/der jeweiligen Anbieterin erfahren. 

  • Wird eine Psychosynthese-Sitzung von der Krankenkasse bezahlt? 

Die Psychosynthese ist nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen aufgeführt. Somit werden Kosten für Psychosynthese-Sitzungen von den Kassen nicht übernommen. 

  • Wie viele Psychosynthese-Sitzungen sind erforderlich? 

Das hängt von Ihrem Anliegen ab sowie davon, ob Sie Beratung/Coaching oder Therapie in Anspruch nehmen möchten. Es gibt keine vorgeschriebene Mindestanzahl an Sitzungen. Diese vereinbaren Sie individuell mit Ihrem jeweiligen Anbieter/der jeweiligen Anbieterin. 

  • Unterliegt ein Psychosynthese-Therapeut/-Berater der Schweigepflicht? 

    Die Psychosynthese-Therapeuten und -Berater der Deutschen Psychosynthese Gesellschaft unterliegen gemäß Punkt 3 der ethischen Richtlinien der DPG der Schweigepflicht. 

 

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